Praeduan, Jägersmann der Exodar

Erzählt eure Geschichte.

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Seppi
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Praeduan, Jägersmann der Exodar

Beitragvon Seppi » 8. Okt 2009, 15:09

Hallo alle zusammen,

ich dachte mir, dass ich hier in der Bibliothek eine Hintergrundgeschichte über meinen Praeduan spinnen könnte. Immer Stück für Stück, je nach dem was er eben so "InGame" so erlebt. Ich beginne heute mal mit dem recht kurzen Prolog und versuche dann im Spiel erlebte Sachen in einer Geschichte zu verarbeiten und die hier zu veröffentlichen. So etwas hatte ich schon lange mal vor, nur hat mir eben die Gilde mit dem dazugehörigen Forum dazu gefehlt :D

Prolog

„Geh hinaus und erkunde gefälligst die Welt, du Faulpelz!“

Nun, das waren die letzten Worte, die Praeduan zu hören bekam kurz bevor er seinen Bogen schnappte und hinaus auf die Azurmythosinsel spazierte. Überall um ihn herum hörte er aufmunternde Worte im Stile von „Mögen die Naaru mit Euch sein!“ oder ähnlich heroisch klingende Zurufe. Aber nein, er wurde aus dem Bett gejagt, denn es wäre ja schon fast Mittag und es schickt sich nicht den halben Tag zu verschlafen. Dass Praeduan dafür aber die halbe Nacht aufblieb während alles um ihn herum schon die wildesten Träume hatten, schien niemanden zu interessieren.

Aber der junge Jägersmann hielt sich ohnehin recht ungern in der Exodar auf. Die Wälder waren sein Gebiet. Und offenbar war es für ihn Zeit geworden das heimatliche „Nest“, wie er es gern nannte zu verlassen und sich etwas die Hörner abzustoßen. Immerhin waren die Draenei ein stolzes Volk, denn sie hatten sich den Versprechen Sargeras’ nicht hingegeben und dafür den Preis der Heimatlosigkeit bezahlt. Das hatte sie dazu geführt hier mehr oder minder unfreiwillig zu landen und mit den Nachtelfen in Berührung zu kommen - und schlussendlich in die Allianz einzutreten. Er durfte seinem Volk also - Müdigkeit hin oder her - keine Schande bereiten.

Nur wenige Reisende verirrten sich in die Exodar. Die Nachtelfen zum Beispiel blieben eher unter sich. Naturverbunden wie sie sind würden sich in der Exodar sicherlich unwohl fühlen. Auberdine würde Praeduan als erstes besuchen, schien die Reise dorthin am naheliegendsten, um anschließend Darnassus zu bestaunen. Die Menschen hielten sich größtenteils in Sturmwind auf. Einer Stadt, auf die Praeduan schon sehr gespannt war - mit großem Hafen und einem Ruf, der ihr vorauseilt. Viele verschiedene Abenteurer sollen sich dort ständig auf der Durchreise befinden, fahrende Händler, Gaukler, all das, was die Exodar eben vermissen lässt. Nicht anders verhielt es sich mit den Zwergen und Eisenschmiede. So sehr er die ruhige Wildnis bevorzugte, konnte er seine Neugier doch nicht vollends zügeln. Nur über die Gnome wusste der junge Jägersmann nichts - außer dass sie den Gerüchten nach laut, wuselig, wahnsinnig und technikverrückt waren.

Doch all diese Gedanken machten den jungen Jäger zunächst müde und da half nur ein Mittel: einen gemütliches Mittagsschläfchen am Wildwindgipfel. Dort oben hat man seine Ruhe und kann sich auf die erste Reise nach Auberdine gedanklich vorbereiten...
Till Lindemann:
"Vor der Entscheidung, zum Frühstück Benzin oder frischgepreßten Orangensaft zu trinken, steht man relativ selten. Doch schon beim Nachdenken über diese Alternative beginnt man, sich einen Schritt von der Normalität zu entfernen"

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Beitragvon Kalessin » 9. Okt 2009, 22:57

Grüße !


Vielen Dank und Gute Idee !!!

;-)
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Beitragvon Seppi » 15. Okt 2009, 16:58

Die Reise nach Auberdine ist von der Exodar aus keine sonderlich schwerliche oder gefährliche Angelegenheit - eines Abenteuerberichtes nicht würdig. Und auch Auberdine selbst gleicht eher einem ruhigen Örtchen, wenn man von einer paar Schwierigkeiten mit den hiesigen Furbolgs und Murlocs absieht. Freilich nahm sich Praeduan den Aufgaben der Schildwachen und Bewohner Auberdines an und erledigte, was es eben zu erledigen gab. Doch was ihn wirklich faszinierte, war die Geschichte um Eluras, Wächterin des Elunits und ehemaliger Kapitän des Schiffes, das vor langer Zeit am Felsen beim Leuchtturm zerschellte.

Thundris Windwirker - der Älteste Auberdines - war ein dankbarer Erzähler von Geschichte und Mythen rund um die Dunkelküste. Und Praeduan war ein ebenso dankbarer Zuhörer. So geschah es also, dass sich die beiden unweit des Dorfes auf eine kleine, beschützte Lichtung begaben, ein Lagerfeuer entfachten und sich auf der Erde niederließen. Das Gras in Dunkelküste duftete herrlich und war von einem dunklen grün. Der Wind ging leicht durchs Land und brachte das Blätterdach der Bäume leicht ins Wiegen. Thundris atmete tief ein und schloss die Augen, bevor er mit einer tiefen, aber liebenswürdigen Stimme zu erzählen begann.

Die Geschichte, welche du hören wirst wird unter Seemannsleuten oft erzählt. Jedes Mal klingt sie anders. Jedes Mal wilder, Angst einflößender, furchtbarer oder seltsamer. Doch immer dient sie als ein aus Worten gebautes Mahnmal hier vor der Dunkelküste, daran erinnernd, dass die Reise erst zu Ende ist, wenn die Anker gelichtet und Segel gerafft worden sind.

Eluras war nie sonderlich leichtsinnig, denn es lag nicht in ihrer Natur. Sie war ein strenger, aber fairer Kapitän. Die Seemänner unter ihrer Flagge erhielten immer rechtzeitig ihren Sold und nie auch nur ein Kupfer zu wenig. Das Meer war ihr zu Hause und sie hielt sich selten nur an Land auf. Schon viele Seegefechte überlebte sie aufgrund ihres Geschickes und einer Wendigkeit und Grazilität, die bei keinem anderen Schiffmanöver jemals gesichtet wurde. Weder Seemonster noch Sturmeswind, weder Magie noch Natur konnten sie jemals stoppen und keine ihrer Lieferungen kam jemals zu spät an.

Nur ein Mal - ein einziges Mal - ließ sie sich von ihrer Crew überreden in einer Spelunke ihren Geburtstag zu feiern. Sie hielt nichts von derlei "irdischem Quatsch", wie sie es immer nannte. Doch dieses eine Mal ließ sie es zu - und verliebte sich in einen jungen Bergbauer. Er wurde beauftragt Eluniterz zu schürfen und dieses nach Dalaran zu schaffen - allerdings über einen Umweg über unser kleines Dorf, Auberdine. Die Seewege waren damals gefährlicher als heute und man wollte so den Eindruck erwecken nur unwichtige Fracht an Bord zu haben. Nur ein Gespräch genügte und das Übel nahm seinen Lauf.

Ja, mein junger Draenei, so schnell kann das gehen mit der Liebe. Doch deinem Blick entnehme ich, dass noch unbedarft bist, was das betrifft und ich bin auch nicht dazu da, um es dir zu erklären. Jedenfalls: Während der junge Bergbauer, der nichts davon ahnte nach diesem Abend sein Leben weiterlebte, als wäre nie etwas gewesen, wurde aus ihrem zu Hause ihr ewiges Gefängnis. Nie hätte sie ihr Schiff in Stich gelassen, nie hätte ihre Ehre es ihr zugelassen das Meer zu verlassen, doch ab dem Abend wurde ihr gewahr was für ein einsames Leben ihr das blaue Meer bescherte.

Bis hierhin überschneiden sich die Geschichten um die die verhängnisvolle letzte Fahrt von Eluras. Viele behaupten ein Seeungeheuer hätte Sie in die Tiefe gezogen. Doch bist du auf dem Weg nach Auberdine einem begegnet? Andere wiederum behaupten ein Sturm hätte ihr Schiff vom Meeresspiegel gehoben und es gegen die Felsen geworfen. Aber ich habe hier noch nie einen Sturm erlebt, der mit einem Schiff so etwas anstellen könnte. Ich glaube, dass es der Liebesgram war, der ihr Schiff am Felsen zerschellen ließ, so wie zuvor ihr Herz am Abende ihres Geburtstages zerbrach.

Ihre Seemannsehre blieb jedoch ungebrochen. Im Angesicht des Todes verfluchte sie sich selbst und wacht seit dem bis in alle Ewigkeit über das Eluniterz, das zum Meeresboden sank. Ich bin mir sicher, dass sie somit immer in der Nähe ihres Bergbauers sein wollte, doch entscheide selbst, was du für richtig hälst.

Till Lindemann:

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