Seid gegrüßt !
Anbei folgt ein Bericht des schon erwähnten Ladonus, der auf verschlungenen Pfaden in meinen Besitz gelangte ... scheint ja ganz pfiffig zu sein, der Kleine.
"Tja, also das war ja ein Abend ... alles begann ... nun, ich schreib´ das am besten Mal auf für die gnomische Nachwelt, obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich da Verbindungen hin hab´ ... aber wenn schon die Elfe und diese Hexerin ... äh ... naja egal ... also, der Abend des 9.September ...
ich erwachte beim 22. Glockenschlag einer nahen Kirche ziemlich verdutzt vor den Toren einer - äh - Kapelle oder etwas ähnliches, jedenfalls da, wo die Menschen hingehen um Ruhe zu finden.
Ich schaute mich erst mal auf der Straße um, und fragte mich doch sehr verwirrt, wo ich nun schon wieder reingerutscht war. Leider konnte ich mich überhaupt nicht daran erinnern, wie ich in diese Menschengegend gekommen war. Aber ganz so weit von Gnomingen kann´s ja nicht weg sein, da immerhin noch andere GnomInnen auftauchten. (Ich erinnere mich nur an einen Alptraum in dem ich in einem Hochgeschwindigkeitszug UNTER der Erde durch ein Meer transportiert wurde - oder war es kein Traum gewesen ?).
Wie gesagt, draußen war keineR, nur ein menschlicher Recke, der aber sogleich wieder verschwand, und leider später wieder auftauchen sollte. Also beschloß ich erst mal, die zwei hölzernen Verkaufsstände zu inspizieren, allerdings waren meine Taschen finanztechnisch gesehen LEER ... war ich vielleicht ausgeraubt worden ?
Ich zog mich in die Kapelle zurück, wo ich mich erst einmal verlief, auch sagte mir die Atmosphäre nicht wirklich zu. Also trat ich wieder hinaus ins Mondlicht und siehe da : eine Gnomin war auf die Straße getreten, und die bereits erwähnte Hexenmenschin wandelte ebenfalls im Graben herum.
Irgendwie waren mir die Wölfe doch zu nah, also winkte ich der Gnomin nur zu, die nahm aber gar keine Notiz von mir - schade.
Jetzt schaute ich an mir herunter, und stellte fest, daß ich doch tatsächlich genau wie die Gnomin gekleidet war, richtig ... ich gehörte zum Orden der gnomischen MagierInnen. Soweit wieder in Kenntnis meiner Person, richtete ich versuchsweise meine ganze Energie auf meine Hand ... und siehe da, ein Feuerball löste sich von meinen Fingern und versengte ein Häschen am Waldrand. Ging doch !
Nicht schlecht ... guten Mutes lief ich nun also auf die Gnomin zu, die langsam den Weg herunter kam. Als ich sie fast erreicht hatte, ließ sie sich in den Staub fallen und begann hemmungslos zu schluchzen.
Nicht nur ich trat zu ihr, auch die Menschin kam näher. Nach einigem Fragen und Trösten erfuhren wir, daß die Gnomin, namens Björk, von einem gemeinen Kerl verhauen worden war, dem HOGGER. Das fanden wir natürlich überhaupt nicht lustig, zumal die Kleine immer wieder in tiefe Schluchzer ausbrach. (Hm, zu Hogger hatte ich auch ein paar Ideen und Aufträge in meinem Tachenbuch, allerdings überlagerte die Wut wegen der gemeinen Attacke alle meine eigenen Gedanken).
Während wir noch überlegten, was wir denn nun eigentlich hier taten, kam oben erwähnte Elfin zu uns, eine Jägerin namens Sebodah. Die menschliche Hexenmeisterin hieß übrigens Arialla (keine Ahnung, wieso ich die ganze Zeit an Fischschwänze denken mußte, wenn sie neben mir stand).
Die Elfin schien sehr neugieirig zu sein und faselte dann bald etwas von einem Auftrag, den das Elfenvolk ihr erteilt habe, bzw. ein gewisser Kanarius oder so ähnlich, und daß eine Gruppe von Leuten, namens Pacht der Nacht etwas plane, daß sie ausspionieren solle. Pacht der Nacht kannte die Hexin auch, ihrer Meinung nach hatte es was mit Rotlichtmilieu zu tun.
Naja ... wir standen also einige Zeit recht unmotiviert herum, die Elfin packte eine Katze aus, was die anwesenden Frauen kieksend honorierten, allerdings reagierte Arialla ziemlich verschnupft. Also holte ich mal meine Falkeneule hervor, um mich wieder in Erinnerung zu bringen bei den Damen.
Und dann trat plötzlich eine Menschen-Kriegerin zu uns, die doch schon etwas erfahrener war als wir alle dort ... und die wunderte sich ziemlich über unseren Haufen, war aber so nett, sich dazu zu gesellen und ein wenig mit uns zu plaudern.
Immerhin ... von einem Hogger hatte sie auch noch nie was gehört, und in uns reifte nun doch allmählich der Entschluß, gemeinsam nach dem Unhold zu suchen, bloß wo ?
Während wir noch freundschaftlich beisammen saßen, stieß plötzlich ein weiterer Mensch zu uns, noch jung an Jahren, das war leicht zu erkennen (ich erwähnte den gewissen Herrn bereits eingangs meines Berichts). Dieser hatte leider nur ein im Sinn : sich zu prügeln. Nacheinander forderte er die anwesenden Frauen auf, sich mit ihm zu messen. So ein Schlaffi, an mich traute er sich natürlich nicht heran (ich beschloß, die Eule weiterhin zur Abschreckung in meiner Nähe fliegen zu lassen). Der Dummkopf verschwand dann aber glücklicherweise bald wieder, hämisch ausgelacht von unserer Gast-Kriegerin. Ich geb´s ja zu, ein wenig mulmig war mir schon, und ich war auch froh, daß er mich nicht gefordert hatte.
Tja, die Kriegerin mußte leider gehen, also beschlossen wir, uns zum näxten Dorf aufzumachen und dort nach dem Sitz von Hogger zu fragen. (ich bin mir nicht sicher, ob das von Wichtigkeit ist, aber die nette Kriegerin erwähnte eine sogenannte "Freundesliste", auf welche sie uns notieren wolle, wir bejahten einfach mal).
Ehe wir recht aufgebrochen waren, gesellten sich dann noch zwei Leute zu uns : eine Menschin namens Yuyub, ich hab´ keine Ahnung, was die eigentlich konnte außer "Quatschen" und einen weiteren Magier (allerdings menschlich), namens Fargos - huray.
Irgendwie meine ich, letzterer war es. der etwas verlauten ließ, von einer gemischt-rassigen-Gruppe, die Hogger töten wolle, und der er sich anschließen SOLLE. Ich wußte von nix, aber auch die anderen schienen etwas irritiert ... wußte der etwa mehr als wir ???
Egal ... langer Vorrede, kurzer Sinn ... wir zogen los !
Im Entenmarsch gings nach Goldhain, wie sich heraus stellte ein übles Kaff mitten im Wald mit Kneipe, zwielichtigen HändlerInnen und einer Schmiede (immerhin). Fast nur Menschen waren dort versammelt und es herrschte ein äußerst rauher Umgangston. Eigentlich befand sich fast jeder dort im Duell, oder in Vorbereitung auf ein Duell oder in Nachbereitung eines Duells.
Björk und ich hatten eh schon Schwierigkeiten gehabt, den Langbeinigen zu folgen, und sie nur mit Mühe im Ort eigeholt. Eigentlich hatte ich nicht von Björks Seite weichen wollen, irgendwie fühlte ich mich zu ihr hingezogen, und wollte sie auch nicht so schutzlos durch die Gegend rennen lassen. Aber in dem Dorf verlor ich dann doch etwas die Nerven und suchte Schutz zwischen den langen Beinen dieser Elfin, Björk blieb zum Glück in meiner Nähe.
Aus meinem - zugegebenermaßen sehr niedrigen - Blickwinkel schien mir unsere Gruppe eher aufgescheucht im Ort umherzuirren. Zudem brüllte noch irgendwer "Kindergarten" hinter uns her. Dann jedoch wurde ich gewahr, daß unsere Truppe sich vor einem unglaublich berüsteten Menschen-Feldherrn versammelt hatte (der übrigens auch weiterhin noch eine Rolle in unserem Abendteuer spielen sollte, wobei "Spiel" vielleicht das falsche Wort ist, es sollte noch verdammt ernst werden).
Dieser konnte unseren Fragen scheinbar eine Antwort geben, denn plötzlich rannten alle los, und im Laufschritt verließen wir den mir doch sehr verwirrenden Ort.
Ich hängte mich an Björk und wir hasteten den VertreterInnen des großen Volks stolpernd hinterher.
Erstaunlicherweise wurden wir nur einmal auf unserem langen Weg von einem Wolf attakiert, und gemeinsam bestanden wir unsere Feuerprobe mit Bravour.
Sebodah (zur Erinnerung : die Elfen-Jägerin) übernahm überraschend die Führung. Sie und Fargos stürmten einen Weg über eine Brücke einen Hang hinauf, wo sie, wie sich später heraus stellte, nach einem Wachposten und einer Hinweistafel auf Hogger Ausschau gehalten hatten.
Wir anderen hielten uns an die Weisung, die uns der Feldwebel gegeben zu haben schien, und bogen an der Brücke vom Weg hab, entlang der Böschung des Bachlaufes. Den galt es später zu überqueren, um die Lager zu erreichen, in denen Hogger sein Quartier bezogen hatte.
Wie sich heraus stellte, ist eine Trennung einer derart unerfahrenen Gruppe nicht gerade ratsam. Während die anderen uns nacheilten, drehten wir um - an der Brücke trafen wir uns dann und erlegten die uns folgenden Wildtire gemeinsam. Danache trennten wir uns löblicherweise kein einziges Mal mehr, sehr diszipliniert, ich muß schon sagen !
Und dann zogen wir gemeisam am Ufer entlang unser Ziel, unsere Bestimmung, unsere Berufung ??? zu erreichen. Ja, wie shienen wirklich fast füreinander bestimmt."
So an dieser Stelle macht die verdammte Gnomentechnik mir mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Warum müssen die auch alles auf kleine mechanische Scheiben packen, statt ordinäre Schriftrollen zu verwenden.
Bald geht´s weiter !
Verbeugigung,
Kalessin